Der Sandkasten


Auszüge aus den zugehörigen Textverweisen
und Stichworte zur Erarbeitung eines eigenen Vortragstextes:
(Stand ca. 2013) - Video zum Thema
mp4.Diareihen, Diskussionsprotokolle und weitere Kommentare sind über die Redaktion erhältlich:



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Beginnen wir mit der Bindung durch die Taufe:
Die Taufe muss aus kirchlicher Sicht unbedingt sein! - Sie ist die erste Bindung an das bestehende System.
Aus religiöser Sicht wird eine rituelle Tötung vollzogen, um anschließend ein "Leben in Christi" zu verleihen.
Der Vorgang ist eng mit weiteren Registrierungen verbunden.
Diese sind aus staatlicher Sicht unbedingt notwendig. Sie sind die Grundlage der untersten Machtstruktur
Bereits hier wird je nach Sichtweise der Mensch zur Person, und Rechte werden zu Berechtigungen und Privilegien.
Aus einem geschenkten Leben mit Naturrechten wird ein "in Gnade" verliehenes Leben unter Positivem Recht (einem geschaffenen, gesetzten Recht).

http://www.naturphilosophie.org/naturrecht/
sagt beispielsweise dazu:
Mit dem Begriff Naturrecht wird die Idee bezeichnet, dass die Normen des menschlichen Zusammenlebens durch die Natur des Menschen begründet werden können und müssen.

Es existieren raffinierte Umdeutungen, welche der Natur im Sinne der "Umwelt" die höchsten Rechte einräumen wollen.
Naturrecht ist im Ursprung nicht das Recht der "Natur", sondern ein Recht, welches sich aus der "Natur des Menschen" ergibt.

Weiterführende Sichtweisen finden sich bei den klassischen Sophisten bzw. im Kanonischen Recht.
Wer es primitiver haben möchte, kann auch mit den Katechismen beginnen. Der Titel ist bereits vielsagend:
"Der Große Katechismus des Martin Luther mit dem Titel Deudsch Catechismus (Wittenberg 1529) – für den Unterricht der Kinder und Einfältigen"

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Die Festigung der Rechtsverhältnisse, aber auch der Indoktrination erfolgt durch Kommunion, Konfirmation etc.:
Wer sich dieser fortschreitenden Bindung entziehen will, erfährt sehr schnell, was unter sozialer Ausgrenzung zu verstehen ist.

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Haben wir das Alles brav durchlaufen, dann dürfen wir in die Welt der Kinder:
In Gedanken und Handlungen werden die meisten dort verharren.
Ein stets wiederkehrender Kreislauf wird ihr Leben bestimmen:
Der kürzeste und daher vielleicht einflussreichste Kreisschluss ist der viertelstündliche Glockenschlag, mancherorts auch nur stündlich.
Zeit ist Leben - Wir geben den Takt weil Du es unweigerlich hören musst - uns gehört die Zeit weil wir sie vorgeben - folglich gehört uns Dein Leben - Merke Dir das, und vergiss es niemals!
Feste Schlaf- und Wachzeiten, vorgegebene Unterrichts- und Arbeitszeiten, Kollektive mediale Taktung durch Frühstücksfernsehen, Mittagsmagazin, Vorabendserien, Tagesthemen und den eventuellen Spätfilm.
Ein Wochenzyklus mit heiliger Sonntagsruhe, Feiertage mit Tanz- oder Musikverboten - Urlaubszeiten als Bonbon.
Monatliche Löhne und Gehälter, immer verbunden mit der Erinnerung an Tributpflichten.

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Also findet auch der Weg in den so bezeichneten "Ernst des Lebens" genau genommen innerhalb des selben Spielplatzes statt, in dem die Kinderlein sandeln dürfen.

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Das ist die Ertragsphase:
Nachdem wir bereits mit der Geburtsurkunde "kapitalisiert" wurden, werden nun die ersten Früchte geerntet. Netterweise dürfen wir einen Teil des Ertrages behalten, um uns zu ernähren. Welche Erträge wir tatsächlich abwerfen, bleibt uns verborgen.
So viel sei gesagt: es ist weit mehr, als wir erahnen.

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Widerstände:
Kindheit - Kleinkinder sind zu aktivem oder offenem Widerstand kaum im Stande. Da es keine Spezies gibt, die zu exakterer Kopierleistung fähig ist als der Mensch, sind wir bereits sehr früh ein weitgehendes Abbild der Erziehenden. Warum das so ist und warum das nur so sein kann, erklärt sich aus vielerlei Komponenten der Natur- und Geisteswissenschaften. (Evolution, Sozialisation u.v.m.)
Pubertät - Widerstand gegen Eltern ist erfolgreich, da Eltern i.d.R. ihre Aufgabe darin sehen, die Nachkommen zur Selbständigkeit zu erziehen
Arbeitsleben - Widerstand gegen materielle Versklavung ist erfolgreich, da der Druck die Ausbeuter i.d.R. erreicht
Religiöses Leben - Widerstand gegen geistige Ausbeutung ist zunächst erfolglos, da er zu gesellschaftlicher Ausgrenzung führt.
Nur wer zu einem Leben in selektiver Bindung bereit ist, kann es schaffen. (kann hier leider nicht konkretisiert werden)
Politik - Widerstand kann Erfolg haben, beschränkt sich aber auf den erreichbaren politischen Bereich. Dieser ist ein Teil des beschriebenen Spielplatzes.
Politische Felder, auf denen übergeordnete Macht gedeiht, liegen außerhalb und sollten nur "akademisch" thematisiert werden.
Wer in diesen Bereichen zu hoch fliegt, wird allzu schnell an den Mythos des Ikaros erinnert.

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Die Simulation:
"von unten" gewählte Politiker simulieren die Teilhabe des Volkes an der Macht. Innerhalb des bestehenden Systems repräsentieren sie den "Volkswillen" und bringen ihn über die Parlamente zu Ausdruck. Es ist eine Spiegelung für das Volk - oberhalb interessiert das nicht wirklich. Dort läuft ein eigenes System.
So lange das Volk diesen Spiegel akzeptiert, herrscht relative Ruhe. Würde man ihn zerschlagen, käme das "Obere System" zum Vorschein. Dann wären wir Zeugen des dortigen Geschehens. Wie mafiöse Strukturen mit Zeugen umgehen, ist bekannt.
Lasst also bitte den Spiegel hängen, wo er ist!
Es gab auch mal Zeiten, zu denen dieser Spiegel zerbrochen war.

Nachfolgend einige Beispiele (auf Basis von Auszügen aus Wikipedia)
Absolutismus
ein von Kontrollen losgelöster Monarch
Sonderform der Monarchie (siehe dort). Beispiele: Frankreich (Ludwig XIV.), Fürstentümer im Römisch-Deutschen Reich. Absolutistisch regierende Herrscher handelten aus eigener Machtvollkommenheit; Zeitalter des Absolutismus in Europa zwischen 1648 und 1789.

Akephalie (ohne ein Oberhaupt) - besser geläufig als eine Art der "Anarchie"
Sozialstruktur ohne dauerhafte Oberhäupter, beispielsweise bei Wildbeuter-Horden von Jägern, Fischern und Sammlern (Hordengesellschaft)

Aristokratie
In der Regel bezeichnet die Aristokratie die Herrschaft des Adels (auch über einen Senat als Senatsaristokratie), seltener auch eine Priesteraristokratie oder frühbürgerliche Städtearistokratie (Patrizierherrschaft).

Autokratie
Führung durch eine einzelne Person oder Gruppe wörtlich "Selbstherrschaft", durch sich selbst legitimierte Herrschaft

...und das ist nur ein Auszug unter dem Buchstaben "A"
Der Rest des Alphabetes klingt kaum besser.

So gesehen könnten wir mit dem System der vergangenen Jahrzehnte recht zufrieden sein, wären da nicht die zunehmenden Kräfte, die sich mächtig anstrengen, den Spiegel zu zerschlagen. Bis dahin können wir uns dem Hedonismus hingeben um die Simulation zu betreiben, und hin und wieder dürfen wir wählen, um den Spiegel zu erhalten.

Die Energie für das übergeordnete System geben wir auf dieser Seite in Form eines Teils der Steuern, wobei der weitaus größere Teil innehalb des unteren Systems weiterhin zirkuliert.

Die Religionsseite zu beschreiben, ist dagegen erheblich schwieriger:
relativ schnell ist der Weg erklärt, auf dem sich der klerikale Zweig der Macht die finanzielle Energie bezieht.
Am offensichtlichen ist die Kirchensteuer, die über die staatlichen Systeme eingezogen wird. Dagegen stünde ein Vereinsaustritt.
Darüber hinaus finden Kollekten statt. Ein paar Unbelehrbare meinen immer noch, sich dadurch einen Ablass erkaufen zu können.

Weiterhin gibt es Gebührenordnungen für verschiedenste Skurrilitäten wie Taufe, Hochzeit, Trauerveranstaltungen u.v.m.
Die Gehälter zahlt ohnehin der "Staat". Ebenso werden fast die gesamten Kosten der werbewirksam kirchlich bemäntelten Sozialeinrichtungen aus unseren Abgaben bezahlt. Dazu gehören auch zahlreiche NGOs.

Was die wenigsten wissen: faktisch gibt es für den Kirchenhaushalt kein Limit. Alle so genannten "Kirchlichen Dinge", welche nicht gedeckt sind, werden aus staatlichen Mitteln ohne Obergrenze gedeckt. (siehe Kanonisches Recht und Konkordate)
Um diese Geldströme auszutrocknen, bedarf es zunächst des Entzuges kirchlicher Finanzprivilegien.
Ansatzweise ist dieser Gedanke in nur wenigen politischen Kreisen formuliert. Dennoch ist es ein Anfang.

Eine Loslösung der Politik aus der Umklammerung durch die Religionen muss in politischen Parteien angestoßen werden.
Eines der wichtigsten Ziele könnte dabei die Lösung der Konkordate sein.
Das ist kein Arbeitsfeld für juristische Laien. Bereits für diesen ist aber zu erkennen, daß dieser Vertrag für die Deutsche Seite von Vertretern einer Diktatur unterzeichnet wurde, welche heute (hoffentlich) nicht mehr besteht. Schwieriger ist die Reichsfrage, ein Tabuthema, welches mit teils drastischen Mitteln indiskutabel gehalten wird.
Aus dem Volk heraus kann diese Forderung also nicht erhoben werden.

Sollte es wider aller Erwartungen gelingen, diese offenen Fragen zu klären, beginnt die eigentliche Arbeit - der Sprung über den eigenen sehr langen Schatten.
Warum dieser Schatten so lang ist, lässt sich vielleicht an folgenden Punkten erkennen:
Fast Alle wurden auf Wunsch, von wem auch immer, getauft.
Wer meint, nicht getauft worden zu sein, nehme sich die päpstlichen Erklärungen zur Lektüre.
Die Kirchenfrage ließe sich über den komplizierten Vorgang einer "Enttaufung" eventuell noch regeln.
Die Religionsfrage müsste sich recht schnell erübrigen, indem man die vorgegeben Schriften unter Zuhilfenahme des Verstandes liest.
Danach kommt die Glaubensfrage. Wer zur Entsagung des Glaubens nicht bereit ist, muss hier gar nicht erst weitermachen.
Gemeint ist dabei nicht "der" Glaube sondern "das" Glauben. Am Ende dieses Prozesses steht das Wissen und der neue Grundsatz, das, was man nicht weiß, wissen zu wollen. Was man nicht weiß, wird erkundet, so weit es möglich ist. Findet man keine Lösung, wird es später erneut aufgegriffen.
Dieser sich wiederholende Vorgang wird fortgesetzt, bis ein Wissen entsteht. Niemals mehr wird er durch ein "Glauben" beendet.
Das Glauben ist der Keim der Dummheit. Der Glaube ist die Blüte.
Wer als Kind glaubt, kann etwas lernen. Als Erwachsener sollte man immer prüfen. Wer immer glaubt, bleibt immer Kind.

Anbetung ist die wichtigste Energie des Machtapparates. Es gab bereits Tausende von Göttern. Ihre Zeit endete stets dann, wenn die Basis sie nicht mehr ausreichend anbetete. Nicht anderes würde geschehen, wenn wir den aktuellen Gottheiten unsere Anbetung entzögen. Bei den derzeit überwiegend monotheistischen Religionen sollte das eigentlich kein großes Problem sein, wäre da nicht der Mensch, der sich sogleich einen neuen Gott ersinnen müsste. Über den Ursprung dieses inneren Zwanges ließe sich viel sagen, was in der gebotenen Kürze hier aber nicht wirklich weiterführen könnte.

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freie Erklärungen, Exkurse, Fragen

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